Montag, 28. Juli 2008

Verbraucherwarnung: Hermes


Wir möchten an dieser Stelle eindringlich vor dem Paketdienst Hermes warnen.

Auf der Firmenwebseite http://www.hermes-logistik-gruppe.de wirbt Hermes großartig mit dem Slogan "Weil's gut ankommt". In der Praxis sieht das ganz anders aus.

Herr M. aus Berlin bestellte am 12. Juli 2008 bei O2 Germany GmbH einen Mobilfunkvertrag ohne Handy. Die Versandkostenpauschale für die SIM-Karte betrug 3,95 €. Zum Auslieferungsverfahren teile O2 mit:
"Zu Ihrer Sicherheit wird die Bestellung nur an Sie persönlich übergeben. Bei der Lieferung wird daher Ihre Identität anhand Ihres Personalausweises bzw. Ihres Reisepasses in Verbindung mit einem Adressnachweis (z.B. Meldebestätigung oder KFZ-Schein) überprüft. Bitte halten Sie diese Dokumente bei der Zustellung bereit."

O2 hielt es an dieser Stelle noch nicht für nötig mitzuteilen, welcher Paketdienst mit der Zustellung beauftragt wurde. Erst vier Tage später, am 16. Juli 2008 kam eine weitere E-Mail von O2, in der noch einmal auf obiges Verfahren hingewiesen wurde. Noch kein Wort zum Versender. Die E-Mail enthielt dafür einen Verweis auf die Hermes-Sendungsverfolgung und auf ein O2-Kontaktformular.

Herr M. wohnt im Seitenflügel eines Altbaus, konnte aber diesen Umstand bei der Bestellung nicht vermerken. Folgerichtig ging die Sendung am 18. Juli 2008 von Hermes wieder an O2 zurück, wie Herr M. der Sendungsverfolgung entnahm.

Herr M. ließ gleich am 18. Juli 2008 bei O2 (per Kontaktformular) die Lieferanschrift korrigieren, die Sendung ging laut O2 am 21. Juli 2008 wieder auf Tour.

Am selben Tag erhielt Herr M. per Post ein Schreiben von Hermes bezüglich der Sendung und eine (0180-er) Telefonnummer. Herr M. nahm mit Hermes Kontakt auf und erfuhr dort, dass

a) die Sendung wieder unterwegs zu ihm ist.
b) Sendungen von 8.00 bis 19.00 Uhr ausgeliefert würden, das liege aber im Ermessen des Fahrers.
c) Sendungen auch bei der Niederlassung in Mittenwalde (8 km westlich von Königs Wusterhausen, ca. 40 km von Herrn M.s Wohnort entfernt) abgeholt werden könnten.
d) Sendungen dieser Art nicht in den unzähligen Hermes-PaketShops abgegeben werden könnten, O2 wolle das nicht.

Herr M. sicherte zu, ab 16.00 Uhr zu Hause zu sein, um die Sendung in Empfang zu nehmen und sich auszuweisen. Herr M. verfolgte weiterhin den Sendungsstatus, sicherte seine persönliche Anwesenheit am 22., 23. und 24. Juli ab 16.00 Uhr und musste feststellen, dass laut Sendungsstatus das Paket noch immer unterwegs zu ihm sei. Am 25. Juli wiederum war die Sendung schon um 7.58 (also noch vor Zustellbeginn durch den Fahrer als nicht zustellbar gekennzeichnet worden, laut Hermes-Kundendienst sind "falsche Ausweisdaten" der Grund. Am selben Tag, um 8.06 Uhr hatte die Sendung folgende Status
"Wir konnten Sie mehrmals nicht antreffen und haben die Sendung an den Versender zurück geschickt. Wenden Sie sich ggf. an Ihren Versender."

Eine geplante Abholung durch Herrn M. am 26. Juli 2008 in der Mittenwalder Niederlassung war dadurch hinfällig geworden. Herr M. erhielt vom Hermes-Boten nicht einmal eine Benachrichtigung, dass er (der Bote) einen weiteren Zustellversuch unternehme.

Herr M. nahm noch am 26. Juli 2008 mit O2 Kontakt auf (eigenartigerweise hinterlässt O2 Germany GmbH weder auf seinen Webseiten noch in seinen E-Mails eine Telefonnummer) und bot an, die Sendung mit einem anderen Paketdienst zu versenden. O2 antwortete prompt noch am selben Tag und teilte mit:
"Guten Tag Herr M.,
vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten und Services.

Unser Logistikpartner Hermes Versand führt in unserem Auftrag ein
sogenanntes Ident-Prüfverfahren bei der Zustellung durch. Dabei werden Ihre
Ausweisdaten mit denen auf dem Vertrag verglichen und müssen identisch
sein. Wird dort eine Abweichung festgestellt, darf Hermes Versand die
Sendung nicht aushändigen. Eine nachträgliche Datenänderung ist nicht
möglich.

Bei dem Vergleich Ihrer Ausweisdaten mit den angebebenen Vertragsdaten
wurde eine Abweichung festgestellt. Die Lieferung wird deshalb an uns
zurückgesandt und storniert.

Ein Versand mit einem anderen Logistikpartner ist leider nicht möglich.

Da wir Sie dennoch gerne als Kunden begrüßen möchten, besuchen Sie einfach
nochmals unsere Homepage oder einen unserer o2 Shops und erteilen Sie uns
einen neuen Auftrag.
Vielen Dank!

Freundliche Grüße

Ihr Team von o2 Germany"
Abgesehen davon, dass hier die Beweislast auf den Kunden abgewälzt wird, zeigt sich O2 wenig flexibel.
Fazit: 2 Wochen sind vergangen, Herr M. hatte insgesamt für fast zwei Euro mit Hermes telefoniert und steht am Ende mit leeren Händen da. Da O2 nur mit Hermes versendet, stornierte Herr M. die Bestellung bei O2. O2 Germany GmbH entgeht dadurch ein Kunde, da Herr M. sich nun bei einem anderen Anbieter um einen Vertrag bemühen wird.

Hermes ("Weil's gut ankommt.") ist nicht in der Lage, eine einfache Sendung zuzustellen. Zu seinen eigenen PaketShops hat Hermes wohl auch kein Vertrauen, sonst hätte Hermes O2 davon überzeugen können, dass auch Post-Ident-Sendungen dort entgegen genommen werden könnten. Unflexibel zeigt sich Hermes, wenn es um Zeitfenster bei der Zustellung geht. Es ist sogar anzunehmen, dass die telefonische Hotline des Hermes-Kundendienstes die Wünsche ihrer Kunden nicht weiterzugeben vermag. Auch scheint das Kundendienstpersonal wenig geschult zu sein, wenn die Dame am Telefon nicht einmal weiß, wo ihre Niederlassungen liegen.

Mögen die kleinen Paketdienstleister preiswerter sein, aber wenn die Sendungen nicht beim Empfänger ankommen, nutzt kein Preisvorteil etwas. Eine nicht erbrachte Leistung kann auch nicht bezahlt werden.

Hermes stellt sich als Testsieger hin, da fragt man sich doch, wie dieser Test damals abgelaufen sein soll? Nach oben beschriebener Aktion hat sich Hermes ein Armutszeugnis ausgestellt und ist daher nicht empfehlenswert. Mehr noch, man muss davor warnen, Sendungen bei Hermes aufzugeben, da nicht sicher ist, ob sie jemals ankommen.

-kw, auf eine Anregung von Herrn M. aus Berlin
(Bildquelle: Hermes, Bildbearbeitung -kw)

Nachtrag vom 1.8.2008:

Die Hermes Logistik Gruppe hat durch ihren Unternehmenssprecher Stellung dazu genommen:
Der Vorgang des Kunden M. lag uns bis dato nicht als Kundenreklamation vor. Die dazu jetzt recherchierten Daten lassen ohne weitere Informationen auch keinen eindeutigen Schluss zu. Möglich ist beispielsweise, dass eine in den Datensätzen vermerkte Adressänderung - Seitenflügel" - falsch ist oder aber vom Zusteller nicht korrekt erkannt wurde. Gerne kann sich Herr M. per eMail an info@hlg.de - ggf. mit dem Stichwort "Sprachrohr" - oder telefonisch unter der Rufnummer 040-53759341 an unseren Kundenservice wenden. Die Kollegen dort können den Vorgang ggf. neu anstoßen oder alternative Möglichkeiten prüfen, um Herrn M. zu helfen.

Beste Grüße

Martin Frommhold
Unternehmenssprecher

Freitag, 25. Juli 2008

Barak Obama trug sich ins Gästebuch von Berlin ein

In Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, hat sich der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barak Obama am Nachmittag des 24. Juli 2008 im Hotel Adlon in das Gästebuch von Berlin eingetragen.

Der Wortlaut der Eintragung Obamas lautet in deutscher Übersetzung:

"Vielen Dank an den Bürgermeister dieser großartigen Stadt und an alle Mitarbeiter, dass Sie mich so offenherzig empfangen haben. Berlin ist für die Welt ein Symbol für den Sieg der Hoffnung über die Angst und die Unmöglichkeit, Menschen in ihrem Streben nach Freiheit zu trennen. Lassen Sie uns gemeinsam auf dieser bemerkenswerten Geschichte aufbauen."

Rückfragen: Chef vom Dienst, Telefon: 9026-2411

Quelle: Pressedienst des Landes Berlin

Dienstag, 22. Juli 2008

Scientology

Kommentar - Eines vorab: Ich sympathisiere nicht mit Scientology, ich bin auch nicht Sympathisant oder gar Mitglied irgendeiner religiösen Gruppierung. Ich respektiere hingegen Religionen als Spielarten von Philosophie, also von Weltverständnis. Wenn jemand also ein religiöses Konstrukt braucht, um in seiner Welt zurecht zu kommen, dann ist das für mich in Ordnung. Religionen sind in fast allen Kulturen verankert, meist folgen die Religionen den kulturellen Besonderheiten eines Volkes. Für mich völlig inakzeptabel sind aber Äußerungen, die die Religionen (oder auch Weltanschauungen) herabwürdigen. Wenn Christen an die "unbefleckte Empfängnis" glauben wollen, bitte sehr. Wenn jemandem ein Erzengel erschienen sein soll, bitte sehr. Wenn jemand an die Infiltration durch Außerirdische glaubt, bitte sehr. Wenn jemand an Demiurgen und Schöpfer glaubt, bitte sehr. Wenn jemand an Spaghetti-Monster glaubt, bitte sehr. Wenn es auch nur einen Menschen glücklich macht, ist jede Religion recht und billig.

Natürlich gibt es "Konkurrenz" unter den Religionen, natürlich versuchen sie sich gegenseitig madig zu machen, es wurden blutige Kriege geführt.

Natürlich könnte man nun meinen, im 21. Jahrhundert sollten diese Feindseligkeiten beendet sein, das Zusammenleben der Völker in einer globalisierten Welt wäre einfacher, durch Medien und Kulturaustausch lernen sich die Völker kennen, kulturelle Unterschiede seien akzeptiert usw. Auf den ersten Blick ist das so. Filmemacherin Doris Dörrie ist bekennende Buddhistin, Deutsche konvertieren zum Islam, Chinesen zum Christentum, es gibt gemischte Ehen. Auf den zweiten Blick sieht das ganz anders aus. Da wird ausgerechnet der Moscheebau einer der gemäßigsten Islam-Gemeinden in Deutschland durch Rechte instrumentalisiert, Bürger werden falsch informiert. Diese Ahmadiyya-Gemeinde ist übrigens die Gemeinde, die seinerzeit (1959) als erste Moslem-Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland eine Moschee gebaut hat (in Hamburg). Lassen wir das damalige Interesse der Öffentlichkeit auf uns wirken (Quelle: Wikipedia):

Der Grundstein zum Bau der Moschee wurde am 22. Februar 1957 gelegt. Viele Prominente und Politiker waren samt der Hamburger Presse bei der Grundsteinlegung anwesend. Auch viele Hamburger waren an der Finanzierung der Moschee durch großzügige Spenden beteiligt. Kreditinstitute wie die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die Vereinsbank spendeten jeweils 500,- DM. Am 22. Juni 1957 wurde die Fazle-Omar Moschee unter der Leitung eines berühmten Mitglieds der AMJ, Sir Muhammad Zafrullah Khan, eröffnet. An der Eröffnungsfeier nahmen ebenfalls diverse Prominente und Politiker teil, unter ihnen die Botschafter der Länder Pakistan, Indien und Niederlande. Weiterhin waren Professoren der Universität Hamburg und der Bezirksamtsleiter Stellingen/Eimsbüttel anwesend.

Klingt irgendwie anders als die heutigen Proteste.

Aber das sei heute nicht mein Thema, Fremdenfeindlichkeit in Deutschland hat lange Tradition. Da nimmt es auch nicht Wunder, dass fremdartige Religionen heute argwöhnisch beäugt werden. Schon im Dritten Reich wurden die "Bibelforscher" in Konzentrationslager gesteckt.

Konzentrationslager gibt es heute nicht mehr (Abschiebegefängnisse möchte ich an dieser Stelle einemal nicht dazu zählen), aber die Praxis ist geblieben.

Ist eine Kirche nicht den großen Religionen zugehörig, wird sie zur "Sekte" gemacht. Dieser an sich wertfreie Begriff wird in den aktuellen Medien eindeutig negativ belegt, da gibt es "Sektenbeauftragte" neben den Drogenbeauftragten usw.

Aber zum Punkt: Heute abend um 22.00 Uhr gibt es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, genauer auf der rbb-Welle "Fritz" (Frequenzen und Livestream unter fritz.de) eine Hörertalkrunde zum Thema "Scientology", eigentlich einmal Wissenschaftskirche genannt. In der Ankündigung an diese Sendung (im Internet wie auch im laufenden Tagesprogramm) wird die übliche Panikmache betrieben: Angst, gefährliche Psycho-Sekte usw. Das liegt voll auf der offiziellen Regierungslinie, die nicht nur Extremisten aus dem linken und rechten Lager durch den VS beobachten lässt, sondern eben auch eine Kirche, die Wissenschaftskirche. Im offiziellen Sprachgebrauch Scientology genannt, damit man weiß, woher das Böse kommt.

Wir Deutschen rühmen uns, eine funktionierende Demokratie zu haben. Dummerweise ist der Staat aber so eng mit der Kirche verzahnt, dass von einer echten Demokratie keine Rede sein kann. In allen Bundesländern, angeführt von den Bayern und Baden-Württembergern, wird immer wieder auf die christlich-abendländische Tradition Deutschlands hingewiesen. Die Lebenswirklichkeit sieht doch aber anders aus. Und ich meine nicht die eingewanderten Nicht-Christen. Ich meine vor allem Deutsche, die aus Überzeugung und Glauben heraus bewusst nicht den staatlich geförderten christlichen Kirchen angehören, sondern in anderen Religionen, meinetwegen auch Sekten oder aber in Agnostizismus oder Atheismus ihren Seelenfrieden suchen und finden. Nun sollte man aber meinen, in unserer funktionierenden Demokratie mit der laut Verfassung garantierten Religions- und Meinungsfreiheit stelle dies kein Problem dar, sieht sich getäuscht. Sind Eingewanderte Moslems oder christlich-orthodox, dann wird ein Integrationsproblem diagnostiziert. Eine fremde Kultur so zu akzeptieren, wie sie ist, kommt den Behörden nicht in den Sinn.

Anders bei Anhängern von kleinen Kirchen, die an keinem bestimmten Kulturkreis festgemacht werden können. Die Kirchenfürsten der Staatskirche sehen ihre Pfründe schwinden, wenn jemand einer anderen Kirche als der offiziellen Staatskirche angehört, deshalb kommt jetzt die Diffamierungskeule heraus: Diese Sekten sind allesamt böse, seien es die Siebenten-Tags-Adventisten, die Kirche der Heiligen der Letzten Tage, seien es die Anhänger der Wissenschaftskirche und und und. Religionsfreiheit sieht anders aus.

Was die für heute abend angekündigte Radiosendung bei Fritz betrifft: Man hat sich einen Gast eingeladen, der zum Scientology-Thema reden wird: Dr. Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. Wenn ich nicht irre, sollten die öffentlich-rechtlichen Sender neutral sein. Dieser Protestant ist gegenüber Scientology in etwa so neutral wie der Vorsitzende der Linkspartei zur NPD.

Obacht, Deutschland!

Apropos: Was die christlichen Kirchenfürsten und ihre staatlichen Handlanger vergessen: Jesus war mosaischen Glaubens und hatte seinerzeit eine kleine Sekte gegründet, die damals auch von der offiziellen Staatskirche (Hohepriester) und der Staatsgewalt (römische Besatzungsmacht) verfolgt wurde...


Andreas Mascher

Redaktion Sprachrohr

Samstag, 19. Juli 2008

1. FC Union Berlin - Wieso? Weshalb? Warum? Zum Hintergrund des Umzuges

Man könnte den Countdown runterzählen. Nur noch sechs Spiele im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, vor dem Heimspielstart am 2. August gegen die Amateure des VfB Stuttgart sind es dann schon nur noch fünf. Sylvia Weisheit, Projektleiterin des Stadionumbaus an der Alten Försterei, erklärt ihr ehrgeiziges Ziel: „Gegen Paderborn wollen wir wieder in unserem Stadion spielen. Dafür werden die Bauarbeiter und ich alles tun, notfalls auch Tag und Nacht arbeiten.“

Bis zum Punktspiel gegen den SC Paderborn am Wochenende um den 25. Oktober sollen die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten abgeschlossen sein.

Bis dahin muss der 1. FC Union Berlin in ein anderes Stadion ausweichen – zwangsweise. Mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark geht es für fünf Spiele in ein Stadion im Herzen Berlins. Bei 15.000 überdachten Plätzen könnte das Motto dabei lauten „Warmsingen“ für das neue Stadion An der Alten Försterei, welches nach der Fertigstellung rundum überdacht sein wird.

Die Chance ist also vorhanden, die in der Innenstadt lebenden Berliner zu animieren, echten, eisernen Fußball zu erleben. Eins steht jedoch fest: Dieses Angebot gilt nur für kurze Zeit. Wer bis dahin die Möglichkeit nicht nutzt, ist selber schuld. Denn „EISERN UNION“ gehört nun einmal in unser Stadion An der Alten Försterei. Und dass die Mannschaft dorthin schnellstmöglich zurückkehren kann, hat für Sylvia Weisheit und ihre Arbeiter derzeit höchste Priorität.

Quelle: 1. FC Union Berlin

Freitag, 18. Juli 2008

Mit Kopftuch außen vor?

Broschüre der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung: Mit
Kopftuch außen vor?

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Muslima, die ein Kopftuch tragen, stoßen vielfach auf Unverständnis und Vorurteile. In Berlin leben rund 100.000 muslimische Frauen. Nur ein geringer Teil von ihnen trägt in der Öffentlichkeit ein Kopftuch. Diese Frauen erleben allerdings häufig Diskriminierungen im Job, bei der Wohnungssuche oder beim Gang zum Arzt.
Eine Broschüre, welche die Antidiskriminierungsstelle des Landes und der Integrationsbeauftragte gemeinsam herausgeben, zeichnet solche Erfahrungen nach.

Die Broschüre soll einen Beitrag dazu leisten, Vorurteile abzubauen, Diskriminierungen zu verhindern und muslimische Frauen ermutigen, sich gegen Benachteiligungen zu wehren. Das 2006 in Kraft getretene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) stärkt ihnen dabei den Rücken. Mit dem AGG hat der Gesetzgeber ein deutliches Zeichen gesetzt, dass Ungleichbehandlungen in unserer Gesellschaft nicht hinnehmbar sind.

Die Broschüre "Mit Kopftuch außen vor?" kann über die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales per E-Mail broschuerenstelle@senias.berlin.de und telefonisch unter 030 9028 2848 bestellt werden.

Rückfragen: Anja Wollny, Telefon: 9028 2743

Quelle: Pressedienst des Landes Berlin

Dienstag, 1. Juli 2008

Nürnbergs kuriose DM-Geschichte

Ein Sieger und ein Zweitplatzierter der letzten Deutschen Meisterschaft, die im Nürnberger Stadion ausgetragen wurde, sind bei den nationalen Titelkämpfen am kommenden Wochenende (5./6. Juli) wieder am Start und zählen zu den Favoriten. „Das kann gar nicht sein, denn bekanntlich waren die letzten Deutschen Meisterschaften in Nürnberg vor 60 Jahren. Diese Teilnehmer müssten also mindestens 80 Jahre alt sein“, werden Kenner der Sportgeschichte auf diese Aussage antworten. Dennoch handelt es sich um keine Fehlinformation.

Es ist zwar richtig, dass die letzten Deutschen Meisterschaften im damaligen Frankenstadion 1948 stattgefunden haben, aber es gab eine Besonderheit, die bewirkt hat, dass aktuelle Athleten von sich sagen können, sie wären schon bei Titelkämpfen im Frankenstadion am Start gewesen.

Die beiden Sportler, die gemeint sind, sind Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) und Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen). Jetzt dämmert es zumindest den Stabhochsprung-Statistikern: „Da war doch was vor zehn Jahren…“

Im Sommer 1998 feierte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) sein 100-jähriges Bestehen an seinem Gründungsort Berlin unter anderem mit der Deutschen Meisterschaft im Jahn-Sportpark. Die Fans erinnern sich, dass dies die Meisterschaften mit dem bisher schlechtesten Wetter und dadurch bedingt auch minimaler Zuschauerresonanz waren. Selbst Fachjournalist Gustav Schwenk, der bei allen Deutschen Meisterschaften seit dem Krieg vor Ort war, kann sich nicht erinnern, bei einer DLV-Meisterschaft schon einmal so viel Regen erlebt zu haben.

Es war an beiden Tagen völlig unmöglich, die Stabhochsprung-Wettbewerbe auszutragen. Deshalb wurde in Absprache mit den Teilnehmern entschieden, den Frauen-Wettbewerb fünf Wochen später in Riesa auszutragen (Siegerin Sabine Schulte mit 4,25 m) und den Männer-Wettbewerb bereits eine Woche später, also am 11. Juli 1998, im Rahmen des LIVE-Meetings in Nürnberg.

Alle für Berlin gemeldeten Stabhochspringer reisten also eine Woche später nach Nürnberg, trugen im Frankenstadion die Deutschen Meisterschaften 1998 ihrer Disziplin aus und fanden in der Frankenmetropole ideale Bedingungen vor. Es siegte Tim Lobinger mit übersprungenen 5,92 Metern vor Danny Ecker mit 5,80 Metern. Die weiteren Platzierten sind inzwischen nicht mehr aktiv im Wettkampfgeschehen dabei.

So ist zu erklären, dass noch vor zehn Jahren eine Deutsche Meisterschaft – wenn auch nur in einer Disziplin – in Nürnberg ausgetragen wurde. Beim diesjährigen Titelkampf, der für die Stabhochspringer am Samstag um
15.00 Uhr beginnt, wären Tim Lobinger und Danny Ecker wahrscheinlich mehr als glücklich, wenn sie die gleichen Platzierungen und Höhen erreichen könnten wie vor zehn Jahren.

Quelle: Deutscher Leichtathletik-Verband